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REFERENZ

Quartier Prinz-Eugen-Park, München | Deutschland

Die derzeit größte zusammenhängende Holzbausiedlung Europas mit rund 600 Wohnungen in Holz oder Holzhybridbauweise ist im Stadtteil Oberföhring entstanden. Unterschiedliche Gebäudetypen bis hin zu 7-geschossigen Häusern wurden in Holzbauweise errichtet. Das ca. 30 Hektar große Gelände der ehemaligen Prinz Eugen Kaserne liegt im Stadtbezirk 13 - Bogenhausen. Die Wohnungen wurden von Baugemeinschaften, Genossenschaften, städtischen und freien Bauträgern realisiert, wodurch ein breit gefächertes Angebot für unterschiedlichste Wohnbedürfnisse angeboten werden kann: zur Miete und im Eigentum, in verschiedenen Gebäudetypen, für alle Haushaltsgrößen und Einkommensgruppen und alternative Wohnformen.

Quartier Prinz-Eugen-Park, Munich © Markus Dobmeier © dressler mayerhofer roessler architekten © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 14 West © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner

FAKTEN

Projekt Stadtquartier - Neubau mit 600 Wohnungen
Ort München, Deutschland
Errichtung 2020
Auftraggeber Stadt München
Architekten Atelier 5 Biel, AGMM München + Projektbeteuung Con Plan MUC, dressler mayerhofer rössler architekten, H2R Architekten, Kaden und Lager, Rapp Architekten
Bauherren Bürgerbauverein München BbvM eG, Der Kleine Prinz Gbr, Gemeinsam Größer GBR, GWG München, München GBR, WOGENO
Ausführung Gumpp und Maier mit Zimmerei Vorholz Hawran, Huber und Sohn, Lignoalp, Müllerblaustein, Renggli International
Materialverwendung 5.000 m³ binderholz Brettsperrholz BBS

Holzbauprojekte von 8 Planungsbüros

Die Entwürfe der Holzbau-Siedlung enthalten acht individuelle Holzbauprojekte. Realisiert werden sie von den städtischen Wohnungsbaugesellschaften GEWOFAG und GWG, von vier Baugemeinschaften und zwei Genossenschaften. Bei den Wohnungen handelt es sich um 452 geförderte beziehungsweise freifinanzierte Mietwohnungen. Der Rest sind selbstgenutzte Eigentumswohnungen der Baugemeinschaften. Bei sechs der insgesamt acht Baufelder wurden die Wohnhäuser in Massivholzbauweise aus binderholz Brettsperrholz BBS ausgeführt.

In das Wohnquartier integriert sind unter anderem zwei Kindergärten, eine Quartierszentrale, ein überdachter Marktplatz und ein Café. Außerdem gibt es viel Raum für gemeinschaftsorientierte Nutzungen, wie zum Beispiel Werkstätten, Co-Working-Spaces, Gemeinschaftsräume, gemeinschaftlich genutzte Dachgärten und Urban Gardening Flächen. Die bis zu sieben geschossigen Gebäude werden in unterschiedlichen Bauweisen, vom Holzhybridbau bis zum reinen Holzbau errichtet.

Die ökologische Mustersiedlung

Die Projekte im Prinz-Eugen-Park sollten dem ökologischen Ansatz durch den bewussten Umgang mit den Ressourcen gerecht werden. So wurden für die Bauten im Wesentlichen nachwachsende und nachhaltige Rohstoffe wie zum Beispiel Holz verwendet. Im Süden des Prinz-Eugen-Parks entstand eine ökologische Mustersiedlung mit rund 450 Wohnungen, die auf verschiedene Gebäudetypen in Holzbauweise aufgeteilt sind. Damit konnte die Stadt München neue Maßstäbe im Holzbau setzen, denn der Prinz-Eugen-Park ist aktuell die größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Europa. Vervollständigt wird das neue ökologische Stadtquartier unter anderem auch durch Angebote wie Carsharing, ein flexibles Parkraummanagement oder Ladestationen für Elektrofahrräder und E-Autos.

Auf dem Gelände entstanden neben den üblichen Wohnungsbauten auch Reihenhäuser, Stadtvillen und Punkthäuser. Allein 64.000 von den 195.000 m² Geschossfläche entfallen auf die Gewofag, die unter anderem zwei Kindertagesstätten mit Platz für 110 Kinder sowie drei ambulant betreute Wohngruppen für körperlich behinderte Kinder und Jugendliche gebaut hat. Der GWG München stehen im Teil des Planungsgebietes 5.280 m² für Wohnungen zur Verfügung. Zusätzlich wurde dort auch die soziale Einrichtung "Haus für Kinder" auf 1.180 m² Fläche integriert.

Die hohen Holzanteile der Gebäude tragen erheblich zum Klimaschutz bei. Insgesamt sind etwa 13.000 Tonnen Kohlendioxid langfristig gespeichert. Gegenüber der mineralischen Bauweise können durch die Holzbauweise je nach Holzanteil zwischen 30 und 60 % der klimaschädlichen Emissionen substituiert werden. Die Holzbauweise leistet somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz.

Rendering Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner

Die Stadt München hat mit den zahlreichen Holzbauten im Prinz-Eugen-Park eine ökologische Mustersiedlung für klimafreundliches Bauen mit Holz geschaffen. Im Bauwesen dominierten sehr lange die Rohstoffe Stahl und Beton. Erst durch den Klimawandel gewann der natürliche Baustoff Holz wieder an Bedeutung und erlebt seither eine Konjunktur. Ein deutliches, positives Fazit für unsere Klimabilanz. Die gesamte Planung sowie Umsetzung basierte streng auf dem ökologischen Kriterienkatalog der Landeshauptstadt München. Die Stadt wollte mit dieser Holzbausiedlung einen Meilenstadt für eine klimafreundliche Bauweise in der Zukunft setzen.

Für insgesamt sechs Baufelder kam binderholz zum Einsatz. Die Baukörpertypen wurden mit Holzrahmenbauwänden und Massivholzdecken aus binderholz Brettsperrholz BBS konstruiert. Dimensionierung und Elementaufbau variieren aus statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Gründen. Die Treppenhäuser werden bei den Punkthäusern in Stahlbeton ausgeführt. Die Fassadensprache wird von einer vorvergrauten, vertikalen Holzschalung geprägt, um so der gewählten Konstruktion in Holz Ausdruck zu verleihen. Dabei bestimmen bei den Punkthäusern eine leicht verspringende Lochfassade zusammen mit den außenliegenden, farblich hinterlegten Sonnenschutzelementen die Erscheinung.

Baufeld 14 West © Markus Dobmeier

…und alles aus Holz

An die Wände als gedämmte Rahmenkonstruktion schließt eine vorvergraute, senkrechte Fichtenschalung an. Im Inneren schaffen sichtbare Massivholzdecken, Holzfußböden und Holztreppen eine wohnliche Atmosphäre aus Holz. Bereits bei der Grundstücksbewerbung verpflichteten sich die Bauherren, einen hohen Anteil an Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen zu verwenden. Als Grundlage für die Materialentscheidung der Bauteile wurde schon in der Vorentwurfsphase der genaue Anteil an nachwachsenden Rohstoffen mittels einer eigenen Berechnungsmethodik berechnet, mit dem die geforderten kg/WF an nachwachsenden Rohstoffen erreicht werden können.

Hochwärmegedämmte Holzhäuser

Bei den Atriumhäusern werden die Eingangszonen durch eine lamellenartige und senkrecht gestellte Lattung betont. Die Gebäude werden als KFW Effizienzhaus 55 (Stand 2014) erstellt. Eine gut gedämmte Gebäudehülle aus hochwärmegedämmten Holzrahmenbauelementen und dreifachverglasten Holz-Alu-Fenstern schaffen nicht nur gute Voraussetzungen für geringe Transmissionswärmeverluste, sondern auch für einen geringen Heizwärmebedarf.

Qualitätssicherung Holzbauweise

Die Qualitätssicherung der Holzbauweise wird über ein Beratungskonzept garantiert. Die Bauherren haben sich zu einem integrierten Planungsansatz mit allen an der Planung und Umsetzung des Vorhabens beteiligten Fachleuten und Unternehmen verpflichtet. Dadurch können die wesentlichen Vorteile der Holzbauweise wie eine verkürzte Bauzeit, Kostensicherheit und die gewünschte Ausführungsqualität zur Geltung kommen. Zudem wurde festgelegt, dass die Holzbaustoffe aus nachhaltiger Bewirtschaftung aus der Region stammen müssen. Ein speziell eingerichtetes Ratgeber-Gremium mit vier anerkannten Experten hat darüber hinaus in Sachen Brand- und Schallschutz sowie Statik im mehrgeschossigen Holzbau beraten.

Auszeichnungen

5. Rosenheimer Holzbaupreis 2020

Der Wettbewerb für architektonisch hochwertige Holzbauten aus der Region wird seit 2006 mit großem Erfolg durchgeführt.

Rosenheimer Holzbaupreis 2020

Fotos: © binderholz © Ulf Rössler © Markus Dobmeier © dressler mayerhofer roessler architekten © Conné van d‘Grachten © GSP Architekten
Video: © binderholz

Visualisierung des Prinz-Eugen-Parks © GSP Architekten
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 16 Ost © Markus Dobmeier
Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Baufeld 14 West © Markus Dobmeier
Baufeld WA 14 West © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 16 Ost © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Baufeld 14 West © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 16 Ost © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Baufeld WA 14 West © Conné van d‘Grachten
Baufeld WA 14 West © Conné van d‘Grachten
Wohnraum mit Decken aus binderholz Brettsperrholz BBS © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Wohnraum mit Decken aus binderholz Brettsperrholz BBS © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Wohnraum mit Decken aus binderholz Brettsperrholz BBS © Conné van d‘Grachten
Wohnraum mit Decken aus binderholz Brettsperrholz BBS © Conné van d‘Grachten
Gruppenraum © Conné van d‘Grachten
Bewegungsspielraum © Conné van d‘Grachten
Baustellenübersicht © binderholz
Die Baustelle von oben © dressler mayerhofer roessler architekten und stadtplaner
Tragene Struktur aus Brettsperrholz BBS © binderholz
Bauphase © binderholz
Brettsperrholz BBS Elemente auf der Baustelle © binderholz
Baustellegesamtansicht von Baufeld WA Baufeld 16 West © binderholz
Montage der binderholz Brettsperrholz BBS Elemente © binderholz
Brettsperrholz BBS Elemente auf der Baustelle © binderholz
Montage der binderholz Brettsperrholz BBS Elemente © binderholz
LKW-Anlieferung der Massivholzelemente © binderholz
Montage Brettsperrholz BBS Wandscheiben mit Fensterausschnitten © binderholz
Bauphase © binderholz
Brettsperrholz BBS Element am Kran © binderholz
Brettsperrholz BBS Element am Kran © binderholz
BBS Deckenelement am Kran © binderholz
Anlieferung der Massivholzelemente © binderholz
Mehrstöckige Gebäude mit Brettsperrholz BBS Elemente © binderholz
Montage des Heiz- und Kühldeckensystems © binderholz
Bauphase © binderholz
Baustelleübersicht mit Brettsperrholz BBS Wand © binderholz
binderholz Brettsperrholz BBS auf der Baustelle © binderholz
Montage Brettsperrholz BBS Wandscheiben mit Fensterausschnitten © binderholz
Baustelle im detail © binderholz
Baustelle © binderholz
Baustelle im detail © binderholz
Die tragende Struktur und das Dach wurden mit Brettsperrholz BBS Elemente realisieren © binderholz
Montage Brettsperrholz BBS Wandscheiben mit Fensterausschnitten © binderholz
Montage Brettsperrholz BBS Wandscheiben mit Fensterausschnitten © binderholz
Bauphase © binderholz
Die tragende Struktur und das Dach wurden mit Brettsperrholz BBS Elemente realisieren © binderholz
Die tragende Struktur und das Dach wurden mit Brettsperrholz BBS Elemente realisieren © binderholz
Sichtbare Brettsperrholz Wand- und Deckenelemente © binderholz
LKW-Anlieferung der Massivholzelemente © binderholz
Montage der binderholz Brettsperrholz BBS Elemente © binderholz

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