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REFERENZ

Privates Doppelwohnhaus Mut zur Lücke, Innsbruck | Österreich

Einer Tiroler Architektin gelang es, ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Obwohl das Grundstück als unverbaubar galt, kauften vier Bauherren, darunter die Architektin selbst, nach vier Jahren langwieriger Suche den schmalen, L-förmigen Grund mit 400 m² im Stadtzentrum von Innsbruck.

FAKTEN

Projekt Privates Doppelhaus Mut zur Lücke
Ort Innsbruck, Österreich
Errichtung 2018
Ausführung Schafferer Holzbau
Tragwerksplanung Büro Brunnsteiner
Architektin Arch. Barbara Poberschnigg
Planung STUDIO LOIS
Systemlieferant binderholz
Wohnfläche 2 x 120 m²
Grundfläche 418 m²
Materialverwendung 135 m³ binderholz Brettsperrholz BBS, 13 m³ Brettschichtholz, KVH, Profilholz, 200 m² 3-Schicht Massivholzplatten

Planung

Das Dach besteht aus 13 Dreiecksflächen und hat die Form eines Diamanten. Die Dachflächen als auch die Innenraumwände sind aus binderholz Brettsperrholz BBS und 3-Schicht Massivholzplatten in Wohnsicht aufgebaut, was für die Handwerker beim Bau eine Herausforderung darstellte, aber optimal umgesetzt wurde. Die Fassade aus dunkel geölter Lärche zieht sich über das Dach und verschmilzt förmlich damit. Das Gebäude wurde durch Auffalten und Vor- und Rücksprüngen so ausgeformt, dass nicht ein großer massiver Baukörper in Erscheinung tritt, sondern zwei kleine, selbstständige Häuser sichtbar werden.

Das Einfügen eines Atriums als verbindendes Element im Norden lässt in den Wohnungen alle Tageszeiten spüren und schafft eine gemeinsame Kommunikationsebene der beiden Paare. Die Öffnungen sind dabei so gesetzt, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt. Im Erdgeschoss befinden sich jeweils ein Wirtschaftsraum sowie das Schlaf- und Badezimmer. Das erste Obergeschoss ist offen und geht in Form des Wohnraums mit Glasfront in das zweite Geschoss über. Eine Loggia und ein großes Sitzfenster ermöglichen den Blick auf die imposante Bergwelt Innsbrucks. Die Galerien im Dachgeschoss sind zum Wohnraum hin offen und bieten Platz für Arbeits- und Entspannungsbereiche. Einschnitte im Dach bilden kleine Terrassen aus. Der Bau ist aufgrund der umliegenden Bestandsbauten nur teilunterkellert.

Umsetzung

Entstanden sind zwei kleine, vielwinkelige und eigenständige Häuser unter einem gemeinsamen, asymmetrisch geformten Dach, welches sich optimal in die Nachbarschaft und die Landschaft der Innsbrucker Nordkette einfügt. Die Konstruktion besteht aus 135 m³ binderholz Brettsperrholz BBS, die Fassade ist mit dunkel lasiertem Lärchenholz verkleidet, die Decken und Wände im Inneren sind teilweise aus binderholz Brettsperrholz BBS in Sichtqualität und teilweise aus binderholz 3-Schicht Massivholz in Sichtqualität aufgebaut und weiß lasiert. Die Entscheidung für die Holzbauweise haben maßgeblich zwei Aspekte beeinflusst. Einerseits fügt sich das Doppelwohnhaus aus Holz optimal in die innerstädtische Umgebung ein, andererseits konnte die Anlieferung der Holzfertigteile innerhalb der eingeschränkten Zufahrtsmöglichkeiten zum Grundstück punktgenau abgestimmt werden.

 

Fotos: © David Schreyer, © Schafferer Holzbau
Pläne: © STUDIO LOIS

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