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METRO ZERO 1, St. Pölten | Österreich

Der neue Großmarkt METRO ZERO 1 von METRO Cash & Carry besticht durch seine außerordentliche Nachhaltigkeit, einem neu entwickelten Orientierungssystem für die Kunden und seinem innovativen Design. Da der Umbau des bestehenden Supermarktes im Norden der Stadt zu aufwändig gewesen wäre, entschied man sich stattdessen für einen kompletten Neubau an einer anderen Stelle.

FAKTEN

Projekt METRO Cash & Carry Plusenergie-Großmarkt
Ort St. Pölten, Österreich
Errichtung 2017
Bauherr METRO Cash & Carry Österreich GmbH
Architektur Mag. Andreas Prehal, POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN ZT GmbH
Statik Zieritz + Partner ZT GmbH
Ausführung MHB - Holz und Bau GmbH im Mostviertel
Materialverwendung 227 m³ Brettsperrholz BBS, 1.200 m³ Brettschichtholz und 610 m² Massivholzplatten

Umsetzung

Im Oktober 2017 wurde der revolutionäre Plusenergie-Großmarkt in St. Pölten eröffnet. Das Gebäude wurde komplett in Holzbauweise gefertigt und gilt als Meilenstein für nachhaltiges Bauen und METRO selbst. Das Gebäude produziert mehr Energie als es tatsächlich verbraucht - denn der Markt an sich ist ein „Nullenergie“- Markt und durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird Plusenergie erzeugt. Anders als in herkömmlichen Großmärkten hat der Kunde nun einen guten Überblick und muss sich nicht mehr durch ein Labyrinth aus Hochregalen schlängeln, bevor er dann endlich beim gesuchten Produkt ankommt. Gleich beim Betreten des Marktes hat der Kunde einen 360° Überblick, wo er die übersichtliche Beschriftung der einzelnen Zonen erkennen kann, damit ihm die langwierige Suche erspart bleibt. Hochregale sind nur linkerhand zu finden, rechts sorgen 1,5 m hohe Regale für eine einfachere Orientierung. Ein- und Ausgang wurden kombiniert, mit einem großzügigen Empfangsbereich ausgestattet und in einem voll verglasten Bauteil untergebracht. Das Vordach aus einer Stahlkonstruktion mit Pneus (aufblasbare Folienkissen) schützt den Eingangsbereich und reicht bis weit über die Kundenparkplätze.

Der Großmarkt wurde 2018 mit dem NÖ Holzbaupreis ausgezeichnet und erhielt sogar die BREEAM-Klassifizierung „Outstanding“. Weltweit erreichen diese Auszeichnung nur 2 % aller zertifizierten Gebäude. In Österreich hat dies bisher nur ZERO 1 geschafft. Dank der optimierten, gut isolierten Gebäudehülle konnte auf ein spezielles Heizsystem verzichtet werden und auch der gesamte Verkaufsraum kommt ganz ohne Kühlsystem aus. Über eine zentrale Steuerung können sämtliche Fenster geöffnet werden, sodass das Gebäude mittels Querlüftung ausreichend gekühlt wird. Zur Heizung sowie Aufbereitung des Warmwassers wird die Abwärme der Kältemaschinen benutzt.

Die Außenseite besteht aus einer hochgedämmten Ständerkonstruktion und wurde mit einer Fassade aus Fichtenholz ausgestattet. Diese wurde thermobehandelt, gebürstet und mit einem Vorvergrauungsanstrich versehen, welcher sich mit der Zeit auswäscht. Es wurden sogar speziell isolierte Überladebrücken eingebaut, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Somit konnte der Energieverbrauch um ganze 45 % im Vergleich zu anderen METRO-Märkten reduziert werden.

Konzept

Mit diesem METRO-Großmarkt wurde ein komplett neues Gebäudekonzept für Großmärkte erschaffen. Der Gebäudekomplex weist eine Größe von ca. 13.000 m² und eine Höhe von 10 m auf. Durch die geschickte Kombination aus raumhohen Kreuzstützen und Brettschichtholzträgern konnten statisch große Spannweiten umgesetzt werden. Der Verkaufsraum wurde bewusst offen und weitläufig gestaltet, um den Kunden einen guten Überblick zu verschaffen. Die Raumhöhe in der Mitte beträgt 8 m und rundherum findet man zahlreiche niedere Segmente mit Oberlichten und Blick in die Natur. Dank der Holzoberflächen wirkt das Geschäft automatisch freundlich und natürlich, wodurch das Einkaufserlebnis erheblich verbessert wird. Die Lichtfarbe und Raumtemperatur differieren je nach Sortiment und die großen Fensterflächen sorgen für viel Tageslicht. Dies erhöht wiederum den Wohlfühlfaktor und ermöglicht eine Reduktion der künstlichen Beleuchtung.

Massivholzplatten, Brettschichtholz und binderholz Brettsperrholz BBS wurden in dem Gebäudekomplex verbaut. Somit beläuft sich der Holzanteil auf 2.860 m³, was zu einer CO2-Einsparung von ca. 2.860 Tonnen führt. Allein durch die Verwendung von Holz anstelle von Stahlbeton wurden ganze 660.000 kg CO2 eingespart. Der neu gebaute METRO-Markt ist also das beste Beispiel dafür, dass Holz die wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien sehr gut erfüllt und zusätzlich die Innenraumqualität wesentlich verbessert.

Fotos: © Walter Ebenhofer, © MHB - Holz und Bau GmbH
        

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