Louis Vuitton 'Atelier de maroquinerie', Beaulieu-sur-Layon | Frankreich
Das Unternehmen Louis Vuitton verfügt weltweit über 24 Werkstätten, darunter allein 16 in Frankreich, zu denen auch das neue ‘Atelier de maroquinerie‘ zählt. Auf dem einen Hektar großen Gelände in Beaulieu-sur-Layon im Westen Frankreichs wurde die neue Werkstätte zur Herstellung luxuriöser Lederwaren und Accessoires erbaut.
FAKTEN
Projekt Louis Vuitton ‘Atelier de maroquinerie‘
Ort Beaulieu-sur-Layon, Frankreich
Fertigstellung 2019
Architektur Matthieu Labardin DE-SO architecte
Auftraggeber Societe des Ateliers Louis Vuitton
Ausführung Groupe Briand
Materialverwendung 6.500 m² binderholz Brettsperrholz BBS
Hohe Anforderungen an die Baumaterialien
Das Gebäude mit einer Gesamtfläche von 6.000 m² besteht im Inneren aus einer Holz-Stahl-Konstruktion und einer umlaufenden Glasfassade. Es wurde in Rekordzeit errichtet und wird den hohen Ansprüchen des Unternehmens an Qualität, Eleganz und Funktionalität gerecht.
In der vorgegebenen Zeit von nur 12 Monaten entstand ein Gebäude, das eine einfache Geometrie mit industriellem Charakter und den Vorteilen der Massivholzbauweise vereint. Das Tragwerk besteht aus einer Kombination von zentralen Metallträgern, 32 Querbalken aus Brettschichtholz im Stahlverbund und einem Metallgitterwerk mit einer Spannweite von 32 Metern. Das Dach aus 6.500 m² binderholz Brettsperrholz BBS übernimmt die Rolle einer Scheibe, die die Gebäudespannung auf die zentralen Stützen verteilt.
Die umlaufende Glasfassade auf der nördlichen Gebäudeseite besteht aus raumhohen Glaspaneelen in den Maßen von 2,5 x 6 Metern. Daran schließen sich zur gegenüberliegenden Gebäudeseite undurchsichtige Fassadenabschnitte mit Holzverkleidung und Streckmetallstreben an.
Das Gebäudekonzept
Der Einsatz des Massivholzes in Verbindung mit der Einbindung von Tageslicht durch Öffnungen im Dach und der Glasfassade sorgen für ein optimales Raumklima, Komfort und eine hohe Behaglichkeit. Die besondere Gebäudestruktur wirkt sich darüber hinaus positiv auf den Energiebedarf und die akustischen Eigenschaften im Gebäudeinneren aus.
Bei der Innenraumgestaltung wurde großes Augenmerkt daraufgelegt, dass möglichst wenige technische und bauliche Punkte entstehen, um eine offene Atmosphäre und größtmögliche räumliche Flexibilität in der Anordnung der Arbeitsplätze und Anlagen zu erhalten.
Für die Produktionsmitarbeiter bietet die neue Werkstätte ein optimales Arbeitsumfeld und trägt damit zur Erhöhung der Produktionskapazität bei, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden.
Zertifizierungen und Auszeichnungen
Hinsichtlich des Baustellenmanagements und der Wahl der Materialien sowie bezüglich der Gebäudenutzung und des Gebäudekomforts erhielt das Projekt ‘Atelier de maroquinerie‘ die BREEAM-Zertifizierung 'sehr gut'.
Darüber hinaus gewann es den Nationalen Holzbaupreis 2019 (Prix national de la construction bois) in der Kategorie ‘Arbeit‘.
Fotos: © LV & DE-SO architectes