Hotel Klingenstein, Blaustein | Deutschland
Das Gebäude hat eine lange Tradition. Erstmals wurde die sogenannte 'Kalte Herberge' im Jahre 1609 erwähnt. In den darauffolgenden Jahren wurde es unterschiedlich genutzt. Nachdem die Stadt Blaustein das Gebäude erworben hatte, wurde es Ende der 1980er Jahre abgerissen und in ähnlicher Form wiederaufgebaut. Von 2009 bis 2015 stand das Gebäude leer. Nachdem ein neuer Eigentümer gefunden werden konnte, entwickelte sich das Objekt zu einem zeitgemäßen Tagungshotel mit Gastronomiekonzept. In dem modernen Neubau aus Holz finden 63 gemütliche Hotelzimmer ihren Platz.
FAKTEN
Projekt Neubau und Modernisierung des Altbestandes
Ort Blaustein, Deutschland
Errichtung 2018
Bauherr Klingensteiner Gastronomie GmbH
Architektur Rapp Architekten
Holzbau müllerblaustein Holzbau GmbH
Materialverwendung 650 m³ binderholz Brettsperrholz BBS
Hotelzimmer als einzelne Raummodule in Massivholzbauweise
Der 4-geschossige Hotelneubau wurde in Massivholzbauweise realisiert. Dabei wurden die 63 Hotelzimmer als einzelne Raummodule von der Firma müllerblaustein im Werk vorgefertigt und binnen nur 12 Tagen montiert. Für die Wände und Decken kamen 650 m³ binderholz Brettsperrholz BBS zum Einsatz, teilweise mit Sichtholzoberfläche in Fichte hell lasiert. Im Erdgeschoss des Neubaus sind die Seminarräume untergebracht. Auf der darüberliegenden massiven Erdgeschossdecke sind die Raummodule auf drei Stockwerken gestapelt. Die vorgefertigten Module mussten vor Ort nur noch platziert und über Schubknaggen sowie Schallschutzlager miteinander verbunden werden.
Die Fassade besteht aus einem großen Glaselement mit Öffnungsflügel. Die vorgehängten Sonnenschutzlamellen bestehen aus kesseldruckimprägniertem und dadurch sehr wetterbeständigem Furnierschichtholz. Durch die zweischalige Konstruktion des Holzmodulbaus sind die Anforderungen im Brandschutz mit F60 sowie im erhöhten Schallschutz eingehalten.



Der Baustoff Holz im Zusammenspiel mit einem hocheffizienten Kühl- und Heizsystem
Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzmodulbauweise konnte die Bauzeit verkürzt, die Qualität der Verarbeitung durch Werksfertigung verbessert und das Umweltbewusstsein durch den ökologischen Baustoff Holz geschärft werden.
Die Hotelzimmer werden über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe geheizt und gekühlt. Hierfür wurde ein HVRF-System (Hybrid Variable Refrigerant Flow) eingesetzt. Die restlichen Gebäudebereiche werden über das Nahwärmenetz der Stadt Blaustein mit Heizwärme versorgt, welches von einem Gas-Blockheizkraftwerk kombiniert mit einer Pellet-Feuerung gespeist wird.
Die neue Funktion des Altbaus
Der denkmalgeschützte Altbau behielt seinen Platz in der ersten Reihe an der Ulmer Straße. Darin fand die eigene Hausbrauerei ihren Platz. Besonders die Brandschutzvorkehrungen wurde im bestehenden Gebäudeteil optimiert. Ein zentrales Treppenhaus verbindet den denkmalgeschützten Altbau mit dem modernen Neubau.
Fotos: © müllerblaustein © Conné van d‘Grachten



















