Honeycamp, Mannheim | Deutschland
Mit dem „Honeycamp“ öffnet auf dem Taylor-Areal in Mannheim die erste Cocrafting-Community ihre Tore. Hier sollen Kreative projektbezogen zusammenarbeiten können. Ziel ist die Realisation einer neuen, innovativen und sozialen Arbeitsform und Arbeitskultur für Crafter, Manufakturen, Entwickler, Kreative, Künstler und die hierzu passenden Dienstleister. Nachhaltigkeit und Flexibilität spielten von Anfang an eine wichtige Rolle, aus diesem Grund hat man sich schlussendlich für die Holzbauweise entschieden.
Fakten
Projekt Neue Arbeitswelt Cocrafting
Ort Mannheim, Deutschland
Errichtung 2021
Bauherr Honeycamp Mannheim GmbH
Architekt Fischer Architekten GmbH
Baurevision Architekturbüro Karl-Heinz Mitzon
Ausführung Holzbau Büker GmbH
Materialverwendung 1.700 m³ binderholz Brettsperrholz BBS, 270 m³ binderholz Brettschichtholz BSH
Kreativer Workspace und urbane Manufaktur
Auf einem zwischen Radebergerstraße und Cecil-Taylor-Ring im neuen Gewerbegebiet Taylor Mannheim gelegenen Grundstück errichteten die Gründer Joachim Walter und Claus Fischer gemeinsam mit der Berliner Investorengruppe Virtus Holding 2 zweigeschossige Massivholzbauten. Beide Gebäude bieten auf insgesamt 9.200 m² unter anderem bis 76 „Waben“, sprich Ateliers und Werkstätten mit einer lichten Höhe von 4,80 m im ersten und bis zu 3,30 m im zweiten Stock, für kleine Unternehmen und Projektteams an.
Die Optik der Räume ist hochwertig, aber auch ganz bewusst rau gehalten mit natürliche Oberflächen. Errichtet wurde das Gebäude in Skelettbauweise mit binderholz Brettschichtholz BSH Stützen und Trägern. Die Flächen sind stark variabel, sodass nahezu jeder Raumbedarf zur Verfügung gestellt werden kann. Die Wände und Decken bestehen aus binderholz Brettsperrholz BBS teileweise in Sichtqualität, die reichlich Platz für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Der Schlüssel hierfür ist uneingeschränkte Flexibilität, weshalb die Wahl auf ein Vollholzgebäude in Ständerbauweise fiel. Von einer einzelnen Werkbank bis hin zu Flächen von bis zu 600 Quadratmetern ist alles möglich.
Neben den einzelnen Mieteinheiten stehen den CrafterInnen auch diverse weitere Flächen und Einrichtungen zur Verfügung, welche die Gemeinschaftspflege befeuern sollen. So gibt es etwa eine Bar, Eventräumlichkeiten, Erholungsbereiche, einen Yogaraum sowie eine Gemeinschaftsküche.
Das „Honeycamp“ stellt nicht nur die nötige Infrastruktur in flexibel gestaltbaren, nachhaltigen Arbeitsräumen und bei individuell planbaren Laufzeiten, sondern auch ein organischwachsendes Netzwerk an Kreativen und Wertschöpfern aller Bereiche und Hierarchieebenen, die voneinander lernen, profitieren, gemeinsam Ideen entwickeln und diese direkt umsetzen können.
Leuchtturmprojekt für Ressourcenoptimierung von Gewerbeimmobilien
Das „Honeycamp“ wurde von Anfang an als Green Building entwickelt. Der Rohstoff Holz bindet CO2 während er wächst und ist allein deshalb klimaschonend. Das bei diesem Projekt verbaute Holz bindet in der Folge mehr als 2.300 Tonnen CO2. Zwei weitere wichtige ökologische Aspekte sind die Regenwasserversickerung sowie die selbst erzeugte „Honeypower“. Mit der installierten Photovoltaikanlage können alle Einheiten völlig autark mit Strom versorgt werden und den Mietern zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Zudem werden mit dem hauseigenen Strom auch die 24 Elektroladesäulen auf dem Gelände betrieben. Damit der Name „Honeycamp“ auch Programm ist, wurde unter den Solaranlagen auf dem Dach Thymian für wilde Bienen und weitere Insekten gepflanzt. Das Projekt „Honeycamp“ in Holzbau zu realisieren, folgte dem Vorsatz bei größtmöglicher Reduktion ein Maximum an Ressourcenschonung herauszuholen.
Fotos: © Robin Heller - Treehouse Studios
Video: © Honeycamp Management GmbH