Massivholzhandbuch 2.0

NACHHALTIGKEIT 7 Photosynthese Sonnenenergie CO2 O2 O2 Verrottung Verbrennung C Klimaschutz und Ressourcenschonung Kohlenstoffkreisläufe in der Natur Die Kohlenstoffkreisläufe in nahezu allen Ökosystemen werden maßgeblich durch die Photosynthese geprägt, da hierdurch allen Lebewesen energiereiche Baustoffe und Energiequellen geliefert werden. Im Zuge der Photosynthese nehmen Pflanzen während des Wachstums aus der Luft Kohlenstoffdioxid (CO2) und aus dem Boden Wasser und Nährstoffe auf und bauen daraus deren Wachstums- und Strukturgerüst auf. Bei Bäumen liegt dieses Grundgerüst in Form von Holz vor. Während des Photosynthese-Prozesses wird mithilfe von Licht das energiearme Sauerstoffmolekül in den grünen Blättern der Pflanzen zerlegt. Der für die meisten Lebewesen lebensnotwendige Sauerstoff (O), der auf diese Weise als Spaltprodukt entsteht, wird wieder an die Umgebung abgegeben. Der Kohlenstoff (C) hingegen dient dem organischen Aufbau des Baumes und bleibt für seine gesamte Lebensspanne in Form von Biomasse gebunden. So wird der Atmosphäre kontinuierlich durch die Pflanzen das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) entzogen (siehe Abbildung 3). Als Biomasse versteht man Holz, Blätter, Wurzeln und Humus. Sobald die Biomasse abstirbt, wird durch die Zersetzung wieder Kohlenstoffdioxid freigesetzt, und der natürliche Kreislauf schließt sich. Abbildung 3 – Kohlenstoffkreisläufe in der Natur Zertifizierung bei binderholz Die Rückverfolgbarkeit der Holzherkunft und der Ausschluss von Raubbau sind die Grundlagen der Zertifizierung und garantieren so die Förderung einer sozial- und umweltverträglichen Waldwirtschaft. Die Vielfalt der Pflanzen und Tiere bleibt so erhalten, und auf die sozialen Interessen der Menschen wird Rücksicht genommen. Da auch die weiterverarbeitenden Unternehmen zertifiziert sind, bleibt der Zertifizierungsstatus bis hin zum Endkunden erhalten. Die Waldbesitzer können nicht nur deren Wälder direkt von einer Zertifizierungsstelle zertifizieren lassen, sondern die Rundholzabnehmer können zudem Holz aus nicht zertifizierten Wäldern anhand eines eigens entwickelten Sorgfaltspflichtsystems, welches vorab von einer Zertifizierungsstelle akkreditiert wurde, in Kooperation mit den Waldbesitzern bewerten und bei Unklarheiten von der weiteren Verarbeitung ausschließen. Alle Produkte von binderholz sind zu 100% PEFC-zertifiziert oder aus Holz erzeugt, welches aus PEFC-kontrollierten Quellen stammt. Die Umsetzung der strengen Kriterien des PEFC und eine permanente interne Eigenüberwachung der Rund- und Schnittholzströme in Kombination mit einer jährlichen Fremdüberwachung vor Ort durch ein unabhängiges Zertifizierungsinstitut dienen dazu, die Ziele einer nachhaltigen Holznutzung und somit die Vorgaben des PEFC zu erfüllen. Aufgrund des nachhaltigen und ressourcenschonenden Vorgehens der europäischen Forstwirtschaft, das von einem streng kontrollierten gesetzlichen Rahmen überwacht wird, ist das Bauen mit Holz in jeder Hinsicht sinnvoll. Holz steht in unseren Breiten überall ausreichend zur Verfügung und ist ein natürlicher Rohstoff, von dem kontinuierlich mehr nachwächst als geerntet wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Holzwirtschaft seit jeher in Europa fest verwurzelt ist.

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