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Referenz

Fyrtornet, Malmö | Schweden

Fyrtornet ist mit 11 Etagen Schwedens höchstes Bürogebäude aus Holz. Errichtet wurde es mit 1.640 m³ binderholz Brettsperrholz BBS und 1.030 m³ binderholz Brettschichtholz. Auch das komplette Treppenhaus sowie die Liftschächte wurden in Massivholz ausgeführt. Unser b_project Team führte die Projektierung des Holzbaus, die Statik, Werkplanung, die Vorfertigung und Lieferung sämtlicher Massivholzbauteile per Bahn sowie dazugehöriger Verbindungsmittel und die Holzbaumontage durch. 

FAKTEN

Projekt Neubau Bürogebäude Fyrtornet, Teil der 'Embassy of Sharing'
Ort Malmö, Schweden
Fertigstellung 2024
Auftraggeber Granitor Projects AB
Bauunternehmen Byggnadsfirman Otto Magnusson AB
Architektur Wingårdhs
Holzbaustatik binderholz
Materialverwendung 1.640 m³ binderholz Brettsperrholz BBS, 1.030 m³ binderholz Brettschichtholz

Schwedens höchstes Bürogebäude aus Holz

Das Massivholz-Bauprojekt entstand im Stadtteil Hyllie im Süden von Malmö als Teil der Quartiersentwicklung 'Embassy of Sharing', für welche sich Granitor Projects AB verantwortlich zeichnet. 'Fyrtornet' heißt auf Deutsch übersetzt 'Leuchtturm' - 100% zutreffend für dieses Vorzeigeprojekt. Im Gebäude selbst befinden sich eine Stadtbibliothek, Begegnungsräume sowie diverse Büroräumlichkeiten. Die für Schweden so charakteristische rote Holzfassade kommt im Außenbereich des Gebäudes zum Einsatz, im Inneren dominiert sichtbares Fichtenholz. Zum Verweilen und Austauschen laden großzügige Terrassen ein, welche hinter einer zweiten Fassade architektonisch das Äußere mit dem Inneren des Gebäudes verbinden.

Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft spielten bei diesem Projekt eine große Rolle. So war es von Beginn als Ziel definiert, neben einer Glasfassade mit integrierten Solarzellen, das komplette Gebäude in Massivholz zu errichten. Deshalb wurden ergänzend zur üblichen Brettschichtholz BSH-Stützen-/Trägerkonstruktion in Kombination mit Brettsperrholz BBS Deckenelementen auch beide Liftschächte und das komplette Treppenhaus in Massivholz BBS geplant und ausgeführt. binderholz führte die Projektierung des Holzbaus, die Statik, Werkplanung, die Vorfertigung und Lieferung sämtlicher Massivholzbauteile sowie dazugehöriger Verbindungsmittel und die Holzbaumontage durch. 

Herausfordernde Holzbaustatik und Projektierung

Die statische Herausforderung des Büroturms lag in der Unregelmäßigkeit seiner einzelnen Geschoßgrundrisse. Die im Erdgeschoß befindlichen Räumlichkeiten (Café, Bäckerei und Bistro) haben beispielsweise eine geringere Grundfläche als die darüberliegende Bibliothek. Somit mussten sämtliche Lasten aus den oberen Geschossen auf das rückspringende Erdgeschoß übertragen werden. Nicht nur hohe vertikale Lasten galt es somit abzutragen, sondern auch die gesamten horizontalen Lasten wurden von der Massivholzkonstruktion aufgenommen und sicher abgetragen. 

Um die Anforderungen an die Aussteifung des Gebäudes hinsichtlich Windbelastung besser nachvollziehen zu können, wurde eine statische Analyse des Gebäudes basierend auf einem Windtunneltest erstellt. Aus diesem und weiteren Erkenntnissen wurde die wirtschaftlichste und effektivste Lösung zur Aussteifung des Gebäudes in Form von BSH-Diagonalen, welche sich zum Teil über 3 Geschosse erstrecken, und einem innenliegenden aussteifenden BBS-Kern - Liftschächte und Treppenhaus erarbeitet.

Die herausfordernde Holzbaustatik und Projektierung samt Werkplanung wurden in einem Gesamtzeitraum von 15 Monaten vom Projektteam der Binderholz Bausysteme abgewickelt. Die Fertigung der Massivholzbauteile Brettschichtholz BSH und Brettsperrholz BBS erfolgte an den beiden österreichischen binderholz Standorten Jenbach und Unternberg. Um die Montagedauer, welche schlussendlich sieben Monate betrug, so weit wie möglich zu reduzieren, wurden sämtliche Massivholz-Bauteilanschlüsse weitestgehend vorgefertigt. 

Lieferung sämtlicher Massivholzelemente per Bahn

Logistik ist ein zentraler Punkt bei der Abwicklung von Großprojekten, so fungierte der binderholz Standort Hallein als Drehscheibe für die  Bahnverladung sämtlicher Massivholzbauteile. Durch die Nutzung der Bahn im Vergleich zur konventionellen Anlieferung per LKW konnten 100 Tonnen CO2-Emission eingespart werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Anlieferung mittels Bahn liegt in den Lagerflächen, welche die örtlichen Bahnhöfe jeweils zur Verfügung stellen. So kann das angelieferte Material wirtschaftlich zwischengelagert und die Baustelle kontinuierlich mit den Holzbauteilen versorgt werden, um eine reibungslose Montage zu gewährleisten.

Neben der fachgerechten Montage der Massivholzbauteile wurde dem Schutz der Bauteile gegen Witterungseinflüsse hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Eine vorgefertigte Überdachung der Liftschächte, des Treppenhauses und der Lüftungskanäle wurde jeweils geschoßweise zum temporären Schutz dieser Gebäudeteile eingesetzt. Die erarbeiteten Details zum Feuchteschutz sowie das von binderholz erstellte Baustellen-Feuchtemanagement wurden gemeinsam mit dem Bauherrn während der Bauphase laufend auf Funktionalität geprüft und dokumentiert. Das binderholz Feuchtemanagement sichert großvolumige sowie großflächige Holzbauprojekte vor direkten Schäden sowie Folgeschäden durch Witterungseinflüsse während der Bauzeit.

Fotos: © Granitor © binderholz
Renderings: © Granitor © Wacker Ingenieure
Pläne: © Granitor

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